Still Alice – Mein Leben ohne gestern

Gestern abend haben wir uns den Film Still Alice -Mein Leben ohne gestern angesehen, kennt ihn jemand von Euch? Die Hauptdarstellerin Julianne Moore ist in dem Film für ihre Rolle als beste Hauptdarstellerin mit einem Oscar ausgezeichnet worden.

StillAlice

Der Text auf der DVD:

Zunächst sind es nur Kleinigkeiten, die kaum jemandem auffallen. Bei einem Vortrag fällt Professorin Alice Howland plötzlich ein Wort nicht ein. Wenig später dann verliert sie beim Joggen die Orientierung, obwohl sie die Strecke fast jeden Tag läuft. Die 50-jährige, die an der Columbia University Linguistik lehrt, ahnt bald, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Aber die Diagnose ist trotzdem ebenso unerwartet wie erschütternd: Alice leidet an einem seltenen Fall von frühem Alzheimer. Ihre jüngste Tochter Lydia, die sich in Los Angeles als Schauspielerin versucht, ist die erste, die bemerkt, dass mit ihrer Mutter etwas nicht stimmt. Beim Familienbesuch an Thanksgiving scheint zwar alles wie immer, nur dass sich Alice der Freundin von Sohn Tom gleich zweimal vorstellt. Doch auch aus anderen Gründen können Alice und ihr Ehemann John es nicht länger vermeiden, den drei älteren Kindern die Wahrheit zu sagen. Denn weil diese Form der Krankheit vererbbar ist, könnten sie auch ganz direkt betroffen sein. Anders als ihre schwangere ältere Schwester Anna lässt Lydia sich selbst nicht testen. Statt sich um die eigene Zukunft zu sorgen, will sie lieber für ihre Mutter da sein, selbst wenn ihr Verhältnis nicht immer das einfachste war. Ein gemeinsamer Sommer im Strandhaus der Familie schweißt sie enger zusammen denn je. Und als Alices Zustand sich zusehends verschlechtert, ist es ausgerechnet ihre Jüngste, die für sie die größten Opfer bringt.

Der Film war sehr sehenswert, gar keine Frage. Und macht einen sehr sehr nachdenklich. Wir haben den Film mehrmals unterbrochen, um uns darüber zu unterhalten, auszutauschen. Am Anfang sind es wirklich nur Kleinigkeiten, die sie vergißt, genauso wie es mir oder vielleicht auch einem von Euch manchmal geht. Wie schnell hat man mal eben daher gesagt: Hab ich vergessen, oder es fällt einem ein Name nicht ein oder man geht in einem anderen Raum , steht dann da und weiß nicht mehr was man wollte?

Julianne Moore macht eine Äußerung im Laufe des Films: Ich wünschte ich hätte Krebs. Jeder, der diese Krankheit schon hatte oder bei Angehörigen mitgemacht hat, weiß den Sinn dieser Worte zu ermessen. Julianne Moore stellt die Alice wunderbar dar, auch den körperlichen Verfall durch diese grausame Krankheit. Und läßt einen immer wieder merken, wie wichtig die Familie und der Partner sind.

Als sie eine Rede zum Thema Alzheimer-Erkrankung als Betroffene vor einem großen Publikum hält, obwohl es ihr da schon mehr als schwer fiel,  hatte ich die ganze Zeit einen dicken Kloß im Hals, und auch bei denen die diese Rede hörten im Film, blieben nur wenige Augen trocken.

Allerdings läßt er einen auch über andere Dinge nachdenken, wie z.B. ob man diese Krankheit bis zum Schluß „durchleben“ muss. Das „Ende“ bleibt in diesem Film offen, womit ich sagen will, es wird nicht gezeigt. Es gibt dazu eine Schlüsselszene in dem Film, allerdings möchte ich denen, die den Film nicht kennen und vielleicht ansehen möchten, nichts vorweg nehmen. Denen, die ihn kennen, sage ich nur Schmetterling und Video, ich denke ihr wißt was ich meine.

Wir selber haben in der Familie zwei Fälle von Alzheimer gehabt, allerdings beide nicht diese Form, die in dem Film dargestellt wird, die früheinsetzende Alzheimererkrankung mit 50 Jahren, sondern die, die über 10 Jahre oder länger geht.

Ich weiß aber nun auch, daß meine Mutter einfach „nur“ eine leichte Altersdemenz hat, die wie ich meine bei jemandem kurz vor der 90 sein kann und auch darf.

Eins noch dazu, vor etwas über einem Jahr hat sich Gunter Sachs das Leben genommen, nachdem er die Diagnose Alzheimer bekommen hat. Er wollte seiner Familie das nicht antun was diese furchtbare Krankheit mit sich bringt. Mittlerweile habe ich wirklich Hochachtung vor ihm!!!

Hier ein Trailer zum Film:

9 Kommentare zu „Still Alice – Mein Leben ohne gestern

  1. Ich habe bis jetzt lediglich eine ziemlich positive Rezension dieses Films in einem Kino-Magazin gesehen. Filme per DVD bzw. Aufzeichnung anzusehen finde ich weitaus besser als im Kino, weil man zwischendrin auch mal Pause machen kann, um über das Gesehen zu reflektieren, sich auszutauschen…
    Ganz ehrlich, Alzheimer wäre für mich auch weitaus schlimmer als Krebs.
    Herzliche Grüße!

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  2. Ich fürchte, ALS ist noch schlimmer.
    Weil da die Muskeln nach und nach abgebaut werden.
    So auch die Lunge.
    Bei Alzheimer hilft Glutathion, wenn man es früh genug nimmt.
    Über den Film hatte ich mal einen Trailer gesehen.
    Liebe Grüße Bärbel

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    1. Liebe Bärbel, ich denke das die Krankheiten beide gleich schlimm sind, und gegen Alzheimer gibt es kein Mittel, vielleicht etwas was eine leichte Verzögerung bringen kann. Die Mutter einer lieben Bekannten hat durch die Krankheit vergessen, was Schlucken ist und konnte weder essen noch trinken.
      Ich wünsche dir alles erdenklich Gute.

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  3. Wir haben uns den Film von Till Schweiger “ Honig im Kopf “ angesehen. Dieser nahm sich auch das Thema Alzheimer an und machte nachdenklich. Eine schlimme Krankheit. Man kann nur hoffen, das man davon verschont bleibt. Dir noch einen schönen Abend. L.G.

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    1. Den Film habe ich nicht gesehen, weil ich Til Schweiger absolut nicht mag, aber ist das nicht teils eine Komödie, die sich trotzdem mit diesem ernsten Thema befasst? Ja es ist eine schreckliche Krankheit. Ganz liebe Grüße zu Dir

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  4. Diese Krankheit liebe Doro, egal welche Form ist wirklich das letzte.
    Wobei ich mich frage, was wissen die Betroffenen noch?
    Ich würde das niemanden zumuten wollen und weiss auch wie reizbar diese Kranken werden können. Schrecklich.
    Noch ein prominenter Betroffener ist Rudi Assauer.
    Schlimm wie ein Mensch verfallen kann und doch plötzlich sind wieder lichte Momente da.
    Es wird höchste Zeit das etwas gegen diese Krankheit gefunden wird.
    Ich selber habe durch die Fibromyalgie oft Wortfindungsprobleme und empfinde das schon als schlimm. Man will etwas erzählen oder sagen und das Wort will sich einfach nicht vom Kopf zur Zunge finden. Ich hasse das und beobachte ganz genau wie das weiter geht. Notfalls muss ich zu meiner Neurologin…
    Wie schlimm muss es da erst sein wenn man vieles aus seinem Leben vergisst, die eigenen Angehörigen nicht mehr erkennt und irgendwann das Bett nicht mehr verlassen kann.
    Honig im Kopf von und mit Till Schweiger und Dieter Hallervorden ist auch so Film, doch Schweiger rein gar nicht mein Typ und den werde ich höchstens im TV schauen. Dafür gebe ich kein Kino Geld aus!
    Aber sehenswert dürfte er bestimmt sein.
    Das sich Sachs das Leben nahm ist verzeichlich. Ich hätte nur zu gerne das Stadium der Erkrankung gewusst…

    Hoffen wir, das es uns nicht trifft und sich ganz bald ein bezahlbares Medikament finden lässt…

    Alles Liebe ♥
    kkk

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  5. Das scheint ein brillanter Film sein, ein Thema was uns alle angeht. Der Trailer ist schon sehr beeindruckend, ich glaube ich werde ihn mir demnächst auch mal ansehen. Danke für den Tipp.

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